AMS: MigrantIn gegen MigrantIn bei der Arbeitssuche

12.12.2014

Im November stieg die Arbeitslosenrate in ganz Österreich merklich an, der größte Anstieg wurde in Wien verzeichnet. Dies ist nicht die einzige alarmierende Situation im Wiener AMS, denn MigrantInnen zweiter Generation “kämpfen” mit neuen ZuwanderInnen um einen Arbeitsplatz.

(c) AMS

Laut den neusten Statistiken des AMS stieg die Arbeitslosenrate im November 2014 im Vergleich zum Vormonat in ganz Österreich markant an. Zusammen mit den AMS-KursteilnehmerInnen beläuft sich der Anstieg auf 9,4%. In der Hauptstadt ist diese Situation noch alarmierender, denn dort erhöhte sich die Arbeitslosenrate um 15,9%. Diese Situation betrifft vor allem Menschen älter als 50 und MigrantInnen. Die einzig gute Nachricht aus dem Wiener AMS ist, dass im November 2014 ein Anstieg an Jobausschreibungen um 7,1% verzeichnet wurde.

“Alte” und “neue” ZuwandererInnen am Arbeitsmarkt

Die weiteren Ergebnisse der AMS-Studie zeigen, dass in den vergangenen Monaten die Zahl an arbeitslosen MigrantInnen im Gegensatz zu ÖsterreicherInnen doppelt so stark stieg. Dies betrifft vor allem weniger qualifizierte MigrantInnen, welche bereits seit vielen Jahren in Österreich leben, da neue und höher qualifizierte ZuwanderInnen große Konkurrenz am Arbeitsmarkt darstellen.

Einer der Hauptgründe warum neue ZuwanderInnen bevorzugt werden sind die schlechteren Deutschkenntnisse der MigrantInnen zweiter bzw. dritter Generation. Laut der Studie hat jedes hierzulande geborene vierte Kind zwischen 16 und 34 Jahre schlechtere Deutschkenntnisse. Auf europäischem Niveau befindet sich Österreich am zweiten Platz, alarmierender ist es nur noch in Belgien.

Rund ein Drittel der neuen MigrantInnen verfügen über hohe Qualifikationen, was natürlich einen Vorteil am österreichischen Arbeitsmarkt darstellt. Gleichzeitig werden von ihnen keine “perfekten” Deutschkenntnisse verlangt.

Die Arbeitsmigration unterlag in den vergangenen Jahrzehnten großen Veränderungen. Während früher Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei nach Österreich kamen, so sind es nun die Länder der EU (Deutschland, Polen, Ungarn, Rumänien, usw.) aus welchen Menschen zuwandern. Diese “neuen” MigrantInnen verfügen über bessere Qualifikationen, was ihnen Vorteile am Arbeitsmarkt im Gegensatz zu den bereits in Österreich lebenden MigrantInnen verschafft.

Dijaspora