Aus für Plastikhandschuhe an Wursttheken

23.03.2018

Ab 1. Mai müssen die Feinkost-Mitarbeiter in Österreichs Supermärkten keine Plastikhandschuhe mehr tragen. Einweghandschuhe würden, laut zuständigem Bundesministerium, keine hygienischen Vorteile bringen.

In Österreichs Supermärkten gibt es ab 1. Mai eine Neuerung. Für die Feinkostmitarbeiter beim Umgang mit Fleisch sowie mit offenen Wurst-und Käsespezialitäten im Supermarkt, aber auch in Bäckereien,  ist das Tragen von Plastikhandschuhen nicht mehr Pflicht. Das hat, laut ORF, das Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Konsumentenschutz in einer Information mitgeteilt.

Hygiene auch ohne

Das Tragen von Plastikhandschuhen sei nicht unbedingt erforderlich, um hygienisch zu arbeiten, meint das Ministerium. Viel besser sei es, Gabeln oder Zangen zu verwenden und sich um eine regelmäßige Handhygiene zu bemühen.

Man nimmt aufgeschnittene Fleisch- und Wurstwaren mit einer Zange, Vorlegegabel, beschichtetem Papier oder Folie. Die Hände bleiben sauber und die Delikatessen im wahrsten Sinn des Wortes unberührt.

Mit den Handschuhen werden nicht nur unverpackte Lebensmittel, sondern auch die Verpackung, die Waagentasten, die Schneidemaschinen, das Einpackpapier, die Schneidebretter und sonstige Gerätschaften berührt. Fachleute sind sich einig: Ständiges Tragen von Einweghandschuhen trägt nicht zur Hygiene bei, im Gegenteil. Durch das längerfristige Tragen entstehe ein feuchtes Milieu und die Hautschichten werden aufgeweicht. Juckreiz, Irritationen, aber auch Hautkrankheiten durch Keime oder Allergene seien die Folgen.

Handschuhe haben nur Sinn, wenn sie ständig gewechselt werden. Das wird oft nicht gemacht, es wird mit dem gleichen Handschuhpaar die Wurstsemmel zubereitet, auf der Tastatur der Waage getippt und eventuell sogar das Geld entgegengenommen.

Nur noch in Ausnahmefällen dürfen Handschuhe getragen werden, wie z. B. bei der Zubereitung von Obst, Salat oder beim Umgang mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln.

Schulungen für Mitarbeiter

Sowohl bei “Spar” als auch bei “Billa” arbeitet man bereits an der Umstellung. Für ältere Mitarbeiter sei es kein Problem, sie hätten es ja in der Lehre ohnehin so gelernt, heißt es. Und auch bei den jüngeren Mitarbeitern rechnet man mit einer recht kurzen Umgewöhnungsphase.

Gültig ab 1. Mai

Bis Ende April haben die Supermärkte nun Zeit, sich umzustellen. Ab 1. Mai arbeiten dann alle im österreichischen Lebensmittelhandel mit der neuen/alten Arbeitstechnik.

Dijaspora