Wien bekommt einen neuen Campus der Religionen in der Seestadt Aspern
Campus der Religionen in der Seestadt Aspern: Insgesamt stellt die Stadt Wien eine Fläche von knapp 10.000 Quadratmetern zur Verfügung.

Bei einem Treffen des Wiener Bürgermeisters Dr. Michael Ludwig mit Vertretern zahlreicher Religionsgemeinschaften in Wien wurden die Weichen für die Errichtung des Campus der Religionen in der Seestadt Aspern gestellt. Anwesend waren Vertreter der römisch-katholischen Kirche, der evangelischen Kirche AB und HB, der griechisch-orientalischen Kirche, der israelitischen Religionsgemeinschaft, der islamischen Glaubensgemeinschaft, der österreichisch-buddhistischen Religionsgemeinschaft, der neuapostolischen Kirche in Österreich und der Religionsgemeinschaft der Sikh.
Nach dem Treffen erklärten Bürgermeister Michael Ludwig und Kardinal Christoph Schönborn die weiteren konkreten Schritte.
„Der Campus der Religionen liegt mir sehr am Herzen, weil er zeigt, dass wir in Wien Religionen zusammenführen können. Und es gibt Teile in der Welt, wo Religionen verwendet werden, um Konflikte auszutragen und sogar Kriege zu führen. In Wien werden wir hingegen einen Campus realisieren, der einen Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften ermöglicht und der zeigen wird, dass Religionen über ihre Grenzen hinweg zusammen an einem Strang ziehen können“, sagt Bürgermeister Ludwig.
„Der Campus zeigt, dass in unserer Stadt das Miteinander der Religionen gelebt wird. In Zeiten, wo Religion als Problem und nicht als positiver Faktor gelebt wird, ist es wichtig zu zeigen: Es gibt einen anderen Weg. Dabei ist das Bild des Campus in einer offenen Gesellschaft wichtig: Dieser ist keine Festung der Religionen, bei denen sich jede Religion gegen die anderen verschanzt. Vielmehr ist ein Campus ein offenes Feld, das darauf angelegt ist, mit der Zivilgesellschaft für das Wohl der Stadt und für das Wohl der Menschen da zu sein“, sagte Kardinal Schönborn.
Einzigartiges Projekt mit großer Symbolkraft
Der Campus ist ein erster großer Schritt, der Welt zu zeigen, was die Zusammenarbeit der Religionen an positiven Strömen für die Gesellschaft auslösen kann. „Mein Dank gilt allen Vertreterinnen und Vertretern der Religionsgemeinschaften, die sich entschlossen haben, beim Campus der Religionen dabei zu sein“, sagte Bürgermeister Ludwig. Der Campus ist weiterhin offen für jene Religionsgemeinschaften, die sich bis dato nicht zu einer Teilnahme entschließen konnten.
Begegnungs- und Bildungsstätte auf 10.000 Quadratmetern
Insgesamt stellt die Stadt Wien eine Fläche von knapp 10.000 Quadratmetern zur Verfügung. Neben Sakralräumen wird auch ein rund 2.800 Quadratmeter großer gemeinsamer Bereich entstehen. Der Campus wird nicht nur interreligiöse Begegnungsstätte, sondern auch Ausbildungsstätte sein. So wird die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) mit 3.500 StudentInnen von ihrem Standort in Strebersdorf in die Seestadt šbersiedeln.
Der Spatenstich für das Jahr 2020 geplant. Mit einer Fertigstellung des Campus der Religionen wird für 2022 gerechnet.