Dolmetscher in Wien: Videodolmetschservice in Wiener Krankenhäusern

30.10.2013

Dolmetscher in Wien: Fünf Wiener Krankenhäuser nehmen am Pilotprojekt "Videodolmetschservice" teil. Dieses Service umfasst die Sprachen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch und Gebärdensprache.

Der Dolmetscher ist nicht im Krankenhaus anwesend, sondern wird mittels eines speziellen Programms, ähnlich Skype, zugeschalten. Der Doktor kann somit zusammen mit dem Patienten live mit dem Dolmetscher via Video kommunizieren. Dieses Service umfasst die Sprachen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch und Gebärdensprache. Das Ziel ist es, sprachliche Barrieren zwischen den Doktoren und Patienten abzubauen.

Am 7. Oktober 2013 wurde das neue Videodolmetschservice in den Wiener Krankenhäusern: Semmelweis-Klinik, Rudolfstiftung, St. Anna Kinderspital, Lorenz-Böhler-Krankenhaus Meidlinger Unfallkrankenhaus, gestartet. Dieses Pilotprojekt umfasst 14 Dolmetscher, welche 16 Stunden täglich von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr ihre Dienste anbieten. Dolmetscher für Gebärdensprache sind von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr erreichbar. Die Video-Dolmetscher stehen spätestens nach 2 Minuten nach Betätigen des Knopfes bereit.

In den angeführten Krankenhäusern ist es somit möglich, dass sowohl der Patient, Doktor als auch der Dolmetscher zusammen über gesundheitliche Probleme, aber auch über Diagnosen und Analysen sprechen können. Die Angestellten der Krankenhäuser bezeichnen dieses Projekt als sehr innovativ und arbeitserleichternd, ebenso gebe es den Patienten ein sichereres Gefühl.

Das “Videodolmetschservice” wird sechs Monate lang von einer Studie begleitet, welche, nach Ablauf der Probezeit, Ergebnisse bezüglich der Effizienz offenlegen wird. Sollte diese erste Phase des Projektes erfolgreich verlaufen, besteht die Möglichkeit das, das “Videodolmetschservice” auch in anderen Krankenhäusern Österreichs eingeführt wird.

Ab November 2013 wird dieses Service auch in einigen Ärzteordinationen angeboten. Sechs Ärzte werden mittels Video mit Dolmetschern verbunden sein. Die einzige Frage, welches sich bezüglich dieses Projektes stellt, ist ob die Videofunktion wirklich notwendig ist, oder ob Übersetzungen via Telephon ausreichen würden.

Eines ist jedoch sicher, dieses neue Service stellt eine große Erleichterung für alle Bürger dar, welche aus welchen Gründen auch immer, nur schlecht bzw. wenig Deutsch sprechen. Ferner wird die Untersuchungsdauer verkürzt und die Anzahl der “doppelten” Untersuchungen verringert. Ebenso können falsche Therapien und andere Komplikationen, welche durch Verständigungsprobleme entstehen, vermieden werden.

Dijaspora