Wiener Ampeln immer smarter
In Wien sollen 1.200 Ampelanlagen mit Sensoren ausgestattet werden, um so in der ersten Phase Messung von Temperatur und Luftfeuchte und in weiterer Folge Stickoxid, Schwefeloxid und Schall (Lärm) vornehmen zu können. Dadurch soll u.a. auch die Luftqualität in der österreichischen Hauptstadt verbessert werden.

1.200 Ampelanlagen werden in den nächsten Jahren von der Stadt Wien und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit rund 10.000 Wetter- und Umweltsensoren ausrüstet. Ziel dieser Maßnahme ist es, rechtzeitig etwa auf Verkehrsstaus oder Entstehung von Hitzeinseln zu reagieren. Dazu sollen alle Ampelanlagen in Wien mit hochwertigen Sensoren ausgestattet werden, deren Daten sofort online verarbeitet werden können. Das ermöglicht mit Hilfe von „Big Data Analytics“ eine Vielzahl von Anwendungen, hieß es in einer entsprechenden Aussendung der ZAMG.
Extreme Wetterereignisse, vor allem lang anhaltende Hitzewellen, stellen eine große Herausforderung für Städte wie Wien dar. Durch eine intelligente Steuerung des Verkehrsflusses lässt sich die Luftqualität verbessert, da beim Bremsen und Beschleunigen deutlich mehr Schadstoffe produziert werden als im fließenden Verkehr. Derzeit befinden sich in der Stadt insgesamt 18 Luftgüte-Messstellen – wobei die Sensoren in einer Höhe von 3 bis 4 Metern angebracht sind. Die Ausstattung der Ampelanlagen mit entsprechenden Sensoren wird bald nicht nur eine sehr engmaschige Evaluierung von Umweltdaten erlauben, sondern auch Messungen, die direkt dort erfolgen, wo sich die meisten Menschen befinden – also auf einer Höhe, auf der sich auch Fußgängerinnen und Radfahrerinnen bewegen.
Enorme Datenmengen werden täglich verarbeitet
Die Messungen werden täglich enorme Mengen an Daten liefern. Hochleistungsrechner und Methoden aus der künstlicher Intelligenz und Machine Learning analysieren und verarbeiten diese Daten und mittels Big Data Analytics werden bestimmte Muster und Zusammenhänge erkannt und können für praktische Anwendungen genutzt werden. Das System ist laut ZAMG nachhaltig und so ausgelegt, dass jegliche Art von Sensoren anschließbar sind.
Die zuständigen Abteilungen der Stadt Wien wollen schon im Laufe dieses Jahres mit der Analyse beginnen und sich von innen nach außerhalb des Gürtels vorarbeiten. Es ist ein Novum auch für Wien. Es gab zwar in anderen Städten Versuche in diese Richtung, aber flächendeckend wurde so etwa noch nirgends umgesetzt.