Wiener Linien testen erstmals fahrerlosen Bus

21.04.2018

Wien bekommt eine fahrerlose Autobuslinie in Aspern. Ein vollautomatischer Bus soll ab 2019 in der Seestadt Aspern zwischen Wohngebiet und U-Bahn pendeln. Mit Haltestellen, Fahrplan und echten Fahrgästen.

Stadträtin Ulli Sima und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer (c) PID/Otava

Zwei französische Busse des gleichen Modells sind Anfang des Jahres in Wien eingetroffen und  werden bereits auf einem geschlossenen Gelände getestet. Nach rund einem Jahr Entwicklungszeit soll der Bus dann 2019 den Linienbetrieb in der Seestadt aufnehmen.

Für den vollautomatischen Betrieb muss der kleine Bus aber noch große Schritte tun: „Noch steckt der Bus in den Kinderschuhen, in Wien soll er erwachsen werden”, fasst Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer das gemeinsame Ziel zusammen.

Die Strecke muss dem Bus in den kommenden Monaten noch beigebracht werden. Er müsse programmiert werden „für das wirkliche Leben draußen in der Seestadt“, meinte „Öffi“-Stadträtin Ulli Sima. Sicherheit stehe ganz oben auf der Prioritätenliste. Das Fahrzeug ist mit Sensoren ausgestattet. Erkennt es Hindernisse, bleibt es stehen. Hier müssen allerdings auch noch Parameter festgelegt werden. Selbstständig ausweichen wird der Elektrobus jedenfalls nicht können – zumindest vorerst. Ganz allein wird der Bus trotzdem nicht unterwegs sein. Ein „Operator“ wird immer mitfahren.

Platz für elf Personen

Im Vergleich zu den kleinen Innenstadtbussen sind die autonomen, mit Strom betriebenen Fahrzeuge, jedoch kleiner. 4,75 Meter sind sie lang und 2,65 Meter hoch. Durch eine Doppeltür in der Mitte können Fahrgäste ein- und aussteigen. Bis zu elf Personen haben Platz im Kleinbus, die Höchstgeschwindigkeit im automatisierten Betrieb beträgt 20 km/h.

Im Laufe des kommenden Jahres soll der Bus dann schon mit Fahrgästen unterwegs sein. Er wird eine fixe Route mit mehreren Stationen – sie stehen noch nicht fest – zurücklegen und so als Verbindungsshuttle zwischen der U2-Endstation Seestadt und den im Umkreis liegenden Wohnvierteln dienen.

Buschauffeure müssten jedenfalls nicht um ihren Job bangen, versicherte der Wiener-Linien-Chef. Eventuell werde sich das Berufsbild aber ändern. Derzeit sei es ohnehin schwierig, alle nötigen Stellen zu besetzen: „Wir suchen händeringend Busfahrer“ – betont er.

Interessierte können sich das Fahrzeug von 14. bis 16. September 2018 beim Wiener Forschungsfest anschauen.

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